In Stein gehauene Wahrheiten

Texte mit und von Heribert Prantl / heilige und unheilige Lieder von und mit dem Monika Drasch Trio

 

Biografisches:

Heribert Prantl:

Geboren 1953 in Nittenau/Oberpfalz
Publizist, Journalist, Autor. Bis März 2019 Mitglied der Chefredaktion und Leiter des Ressorts Meinung der Süddeutschen Zeitung. Seitdem ständiger Kolumnist der SZ und Kommentator und Essayist von Sueddeutsche.de.

Heribert Prantl, vielfach ausgezeichneter Journalist, setzt sich seit jeher für Demokratie, Grundrechte und den Rechtsstaat ein. Als Leitartikler der Süddeutschen Zeitung erlangte er mit seinen klaren Analysen und pointierten Kommentaren überregionale Bekanntheit. Sein Markenzeichen: Der Rückgriff auf geschichtliche, biblische oder literarische Anspielungen, die seinen breiten Bildungshintergrund und seine katholische Prägung verraten. (Text: Konzerthaus Blaibach)

 

Monika Drasch:

Volksmusikantin. Wie bitte? Was hat das mit aufmüpfigen Frauen zu tun?
Andersherum: Wenn der Begriff „Volksmusik“ in Bayern und außerhalb seit den 1990er Jahren seine Konnotation mit bräsigem Schmalzgedudel zumindest teilweise verloren hat, dann ist das auch der aufmüpfigen Geigerin, Sängerin, Dudelsack- und Zitherspielerin Monika Drasch zu verdanken. Mit Lederhose und lauter Stimme tat sie anfangs ihr Andersdenken zusammen mit dem Bairisch-Diatonischen Jodelwahnsinn kund: Inzwischen ist sie leiser, tiefsinniger, aber nicht weniger aufmüpfig geworden: Mit großem Respekt vor dem musikalischen Kulturgut zwischen Böhmen und Oberbayern schlägt sie Brücken: Brücken zur Renaissance-Musik, Brücken zur Literatur, Brücken zur zeitgenössischen Musik: Als Volkskultur-Kollektiv musizierte sie mit dem Zithermeister Georg Glasl, in einem anderen Projekt vertont sie Literatur und illustriert den von Gerd Holzheimer ins Bairische übertragenen „ Kleinen Prinzen“.

Auch die bayerische Marienfrömmigkeit beleuchtet die Künstlerin auf ihre Weise: Nicht unterwürfig, nicht bigott: Mit ihrem ganz eigenen, manchmal schmollenden, manchmal kritisch hinterfragenden, manchmal fast euphorischen Ansatz interpretiert Monika Drasch Marienlieder auf eine Weise, die eingefleischte Agnostiker in Verzückung – und in ein neues Nachdenken versetzt.

Ulrike Zöller, Bayerischer Rundfunk

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Stefan Kiderle