Presse – Spectaculum Alpinum

Spectaculum Alpinum
Wer ist die Henne, wer ist das Ei? Entwickeln sich Volkslieder- und tänze aus der Kunstmusik – oder umgekehrt? Es ist eine spannende Geschichte, wie sich Tradition und Kunst wie auf einer Wippschaukel gegenseitig in Bewegung halten. Hat Wolfgang Amadeus Mozart das Lied vom Kuckuck und vom Esel als Grundlage für „Papagenos Glockenspiel“ aus der Zauberflöte genommen? Oder hat sich das Lied später zum Volkslied entwickelt? Warum baut er, wie auch andere Komponisten, in seine Werke Zwiefache ein? Welchen Einfluss hatte Johann Gottfried Herder auf Volks- und Kunstlied? Zurück zur Natur steuerten die Romantiker auch im musikalischen Sinne: Goethe fand durch Herder den Weg zur Einfachheit und fügte zu Herders Sammlung etliche Kunstlieder im Volkston bei: Das Heideröslein, den König von Thule oder den Erlkönig. Komponisten wie Franz Schubert, Johannes Brahms oder Ludwig van Beethoven suchten im Alpenland Erholung und Ablenkung von ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen und schrieben luftige Ländler, Märsche und Walzer, die sich aus heutiger Sicht kaum von alpenländischer Volksmusik unterscheiden. Melodien, Lieder, Motive und Rhythmen aus bayerischen Liedern fanden auch den Weg in die Musik des 19., 20., und 21. Jahrhunderts, zu Richard Wagner, Carl Orff oder Wilfried Hiller: Da wirbelt es nur so von alpinen Sagengestalten, von Zwiefachenrhythmen, Landlern und Gstanzln .
Als musikalischer Wirbelwind verbindet Monika Drasch in einem musikalischen Spektakel Vornehmes und Derbes, Altes und Neues, höfische und bäuerliche Musik.

 

Spectaculum Alpinum 2

Springinkerl Spuiratz Schmetterling

Eine musikalische Reise in die Kindheit

Warum sind ein mozartlicher Schmetterling, mollige Enten auf der Moldau, ein böhmischer Schlagrahm und das schöne Schneewittchen wichtige Reisebegleiter durch und in die musikalische Kindheit? Kinderlieder und musikalische Spiele prägen unser Leben – und Spuiratzn wie Wolfgang Amadeus Mozart oder der Komponist der Kindersinfonie Edmund Angerer aus St. Johann in Tirol versüßen es mit musikalischen Guadln. Spuiratzn sind auch die Protagonistinnen des Programms, die Multiinstrumentalistin und nimmermüde Ideenschöpferin Monika Drasch, die für Eltern und Kinder engagierte Hackbrettspielerin und Gitarristin Alexandra Herzinger und die renommierte Spezialistin für historische Tasteninstrumente Varvara Manukyan. Sie gehen spielerisch an die Musik heran, erinnern sich an Tänze und Lieder ihrer Jugend und Kindheit zwischen Hub in Niederbayern, Prien am Chiemsee und Yerewan in Armenien. Zusammen mit der Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Ulrike Zöller beschäftigen sie sich aber auch mit Liedern über ernste Themen, wie beispielsweise mit Kinder-Totenliedern, mit Liedern über Kinder im Not – oder im materiellen Überfluss. Eine Reise durch die musikalische Kindheit in mehreren Regionen, Gesellschaften und Jahrhunderten.

Sprecherin und Texte: Ulrike Zöller
Bariton: Sebastian Myrus
Hammerflügel: Johanna Soller
Sängerin, Instrumente: Monika Drasch

Ulrike Zöller

Johanna Soller             Bild: Jakob Schad

Sebastian Myrus